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9.3.2003 Fläche im Raum

 

In Kooperation des Architekturzentrum Wien mit der ARGE Fläche des VÖB fand am 9. April die ertse Veranstaltung im Rahmen einer Dreiteiligen Veranstaltungsserie statt. Unter der Moderation von Maria Aumayer stellten die vielfach ausgezeichneten Landschaftsarchitekten Gabriele Kiefer und Klaus Naumann ihre Arbeit vor.

„Wir treffen uns im Anspruch auf höchste Qualität“
Unter diesen gemeinsamen Nenner stellte Dietmar Steiner, Leiter des AZW die Zusammen-arbeit mit der ARGE Fläche des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) in seiner Einführung zur hochkarätig besetzten Vortrags und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Fläche im Raum“. Mit Klaus D. Neumann der Gruppe „realgrün Landschaftsarchitekten“ aus München und Gabriele G. Kiefer aus Berlin konnten Mitglieder der „A Liga der europäischen Szene der Landschaftsplaner“ so Dietmar Steiner, gewonnen werden. Karl Weissenböck, Sprecher der ARGE Fläche will zum Bewusstsein beitragen, dass Freiräume für die Menschen genutzt werden und auf ihre Bedürfnisse eingehen müssen. „Uns ist das Thema wichtig. Wir sehen die Zusammenarbeit mit dem AZW als Plattform zur freien Diskussion. In diesem Freiraum wollen wir auch keinen Einfluss auf die Inhalte nehmen“ so Weissenböck in seiner kurzen Begrüßung.

„das Einfache, das so schwer zu machen ist“
„Die Analyse der Aufgabe des Ortes ist Ausgangspunkt eines Prozesses der zu einem klaren Konzept und einer angemessenen Entwurfslösung führt.“ Diesen Leitsatz des Büros „real-grün“ aus München konnte Klaus D. Neumann an Beispielen aus der Tätigkeit des Büros deutlich darstellen. Im Wohn- und Therapiezentrum für Sehbehinderte und Blinde in München führte der Prozess zu faszinierend einfachen, den persönlichen Schwierigkeiten von zum Teil mehrfach behinderten Menschen angepassten Lösungen in Fläche und Raum. Unkonventionelle Lösungen zeigte Klaus Neumann bei der Gestaltung einer größeren seit längerer Zeit brach liegenden Fläche. Zur Erhaltung des Charakters des Gebietes mit den inzwischen entstandenen Biotopen schlägt die Gruppe die Nutzung als „Erlebnisgebiet“ für ansonsten abgeschobene Bereiche wie z.B. Motocrossstrecken vor. Zur Erhaltung des Charakters des Gebietes wird von Zeit zu Zeit eine teilweise Rückversetzung in den „Urzustand“ mittels Schubraupe notwendig.

„Freiraum birgt das Potenzial für einen „Gegenweltsentwurf“ in sich“
Gabriele Kiefer stellte in den Mittelpunkt ihres Beitrages das preisgekrönte Projekt „Stadtteil Glattpark-Opfikon Zürich“. In einem Park im Vorfeld eines neu zu errichtenden Zentrums wurden die Elemente der Umgebung aufgenommen: Wasserfläche, Wiese, Waldrand sowie ein bestehender Industriebau (aufgelassene Kläranlage). Die Gestaltungsidee ist auf Begriffe wie Klarheit, Reduktion und (transformierten) Bezug zum bestehenden Umfeld aufgebaut. In einer Anordnung in Streifen wird von der Bebauung über eine gegliederte Wasserfläche zu einem Wiesengürtel und in Weiterer Folge zu einem Waldstreifen geführt. In weiteren Beispiele konnte Gabriele Kiefer immer wieder deutlich zeigen, wie sich Nutzung (Wohn und Geschäftsgebiete), gestaltetes Umfeld und erhaltenswürdige Flächen durch gute Planung bis ins Detail in lebenswerten Zusammenhang bringen lassen.

In Deutschland ist der Landschaftsarchitekt bei jedem Projekt beizuziehen, damit ist die Qualität der Gestaltung des Freiraumes gesichert. Dieser wesentliche Unterschied zu österrei-chischen Verhältnissen wurde in der anschließenden Diskussion betont. Die in den vorgestellten Projekten geforderte kompromisslose Rücksichtnahme auf den Bestand (Bäume, Brachflächen, Wiesengebiete), die Notwendigkeit der Schaffung von Ersatzflächen bei Projektplanungen aller Größenordnungen wird weniger als Hindernis zum Umsetzen der eigenen Vorstellungen gesehen, sondern ausdrücklich als Chance und Herausforderung für qualitativ hochwertige Landschaftsplanung.

Hochwertige Planung fordert hochwertige Ausführung
Sehr deutlich wurde in den Vorträgen die Bedeutung der Materialien, die zur Umsetzung der Projekte einzusetzen sind. Materialien, die gestaltbar sind, die klare und deutliche Linien erkennen lassen, die von Nutzer angegriffen werden können. Materialien, die der hohen Qualität der Planung gerecht werden.

„Wir treffen uns im Anspruch auf höchste Qualität“
Diesem Anspruch gerecht zu werden ist die wichtigste Aufgabe der ARGE Fläche in der Zukunft.

Gernot Brandweiner

 

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