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Vorausblickend planen

Frühe Entscheidung für Nachhaltigkeit

 

Vorausblickend planen. Das ökologische Potenzial massiver Baustoffe sollte bereits in der Planungsphase volle Beachtung finden. Geringe Anfangsinvestitionen senken langfristig Energiekosten.

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„Wirklich ökologisch sind vermutlich lediglich Häuser aus getrockneten Kuhfladen“, erklärt Andreas Pfeiler vom Wirtschaftskammer-Fachverband der Stein- und keramischen Industrie pointiert. Er sieht den „Wettbewerb um das ökologische Mascherl“, der seit einiger Zeit unter den verschiedenen Baustoffen läuft, durchaus kritisch. „Über die Ökobilanz lässt sich jeder Baustoff schönreden oder in Misskredit bringen“, erklärt Pfeiler, denn es sei nur eine Frage der Abgrenzung der Lebenszyklusbetrachtung.

Modell der Zukunft

Wie ökologisch die massive Bauweise tatsächlich ist, zeigt sich auch daran, dass Gebäude schon jetzt neben dem eigentlichen Verwendungszweck in mehrfacher Hinsicht genutzt werden können. „Die von herkömmlichen Netzen unabhängige Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie ist das Modell der Zukunft“, so Pfeiler. Die Nutzung der Speichermasse massiver Bauteile, bekannt unter dem Namen Bauteilaktivierung, reduziert nicht nur die Betriebsemissionen sondern auch die Netzverluste. Pfeiler: „Der Weg in die Reduktion des Energiebedarfes im Gebäudesektor ist damit aufgezeigt“.

Kein Nachrüsten möglich

Dass die Entscheidung für energieeffizientes Bauen gleich zu Beginn des Bauprojekts fallen muss, weiß Baumeister Helmut Schöberl. Die Rohre in Decken oder Fußböden, die zur thermischen Bauteilaktivierung nötig sind, können nicht mehr nachträglich installiert werden. „Entscheidet man sich nicht von Anfang an dafür, ist eine Chance vertan. Es entstehen nur geringe Kosten, die Wirkung ist dafür umso größer“, so Schöberl.

Modell: Gründerzeitbauten

Dass massive Baustoffe bei der Herstellung und Sanierung von Gebäuden Vorteile hinsichtlich Nachhaltigkeit, Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit bieten, zeigt sich allein schon an den vielen Gebäuden aus der Gründerzeit in Wien. Obwohl sich die Art der Nutzung wie auch die Ansprüche an die Gebäude im Laufe der Jahrzehnte immer wieder geändert haben, wurden die Gründerzeitbauten nicht – wie oft bei wesentlich neueren Bauten der Fall – geschliffen, sondern adaptiert. „Das liegt an der guten Grundstruktur dieser Häuser, die sehr anpassungsfähig ist. Möglich ist beispielsweise, kleinere Wohnungen zu einer größeren zusammenzulegen, einen Balkon anzubauen oder den Schallschutz zu verbessern“, erklärt der Baumeister.

Systemlösungen gefragt

Damit auch Bauten von heute in hundert Jahren noch nutzbar sein werden und gleichzeitig die Potenziale massiver Baustoffe voll ausgeschöpft werden – Stichwort Bauteilaktivierung – muss sich die Baustoffbranche laut Pfeiler vom reinen Lieferanten hin zum Anbieter von Systemlösungen entwickeln. „Trends zum integrierten Planen machen individuelle Betreuung von Kunden und Planern immer wichtiger; der Baustoffhersteller wird zum Dienstleister und Systemanbieter“, erklärt Pfeiler. Erfolgreich werden jene Baustoffhersteller sein, die sich rechtzeitig in die Planungsphase einbringen und mit maßgeschneiderten Lösungen die Bausystementscheidung für ihre Produkte erlangen können.

Wie beim Autokauf

Das Vernetzen aller Beteiligten im Plan- und Bauprozess sieht auch Schöberl als unerlässlich an. „Es ist ähnlich wie beim Autokauf. Man muss, vor allem zu Baubeginn, viele Entscheidungen treffen. Da sind Entscheidungen dabei, die oft für das restliche Leben gelten“, so Schöberl. Das Online-Planungstool von BAU!MASSIV! ist laut dem Baumeister eine Möglichkeit, die solche Entscheidungen erleichtert. „Hier lässt sich mit wenigen Klicks ein komplettes Gebäude zusammenstellen. Das Tool geht auch in die Tiefe und zeigt Varianten auf, welcher Baustoff oder welches Dach für mein Vorhaben ideal wäre“, erklärt Schöberl.

Foto: Fabry

 

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