Die VÖZ Literatur RECHERCHE ist ein Werkzeug für das Auffinden von Fachartikeln und Publikationen der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie und deren Partnern mit individuellen Suchroutinen im umfassenden Themenbereich rund um Zement und Beton.
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Diagonale Streben charakterisieren die Fassadenmodule.
Foto: © David Franck, Ostfildern
Der Begriff „Campus“ wird heute recht flexibel ausgelegt: Nicht mehr ausschließlich Hochschulareale sind damit gemeint, sondern auch Arbeitswelten, sei es im Verlagswesen oder in der Industrie. So auch im Fall der IGZ, einem IT-Unternehmen auf den Feldern der Logistik und Industrie 4.0. Es wächst kontinuierlich seit 20 Jahren und hat vor Kurzem mit seinem neuen Hauptgebäude ein architektonisches Flaggschiff auf seinem Campus erhalten. Der Standort Falkenberg ist Teil des Landkreises Tirschenreuth, der wiederum in der nördlichen Oberpfalz liegt. Er ist ein schönes Beispiel für die zunehmende Schaffung von Arbeitswelten in ländlichen Gebieten, gefördert von Kommunen, die mit solchen Anreizen der Abwanderung von Stadtnomaden entgegentreten.
Im geladenen Wettbewerb für den neuen Hauptbau hatten Jürgen Mayer H. und Partner einen 120 Meter langen Riegel auf dem höchsten Punkt des Geländes vorgeschlagen und damit überzeugt. „Der Neubau der IGZ macht deutlich, dass Bauen im ländlichen Raum nicht den Raumtypen Landwirtschaft, Tourismus oder Naherholung vorbehalten ist“, schreiben die Planer. Und tatsächlich hebt sich das kantige Gebäude deutlich von der sonst oft beliebten Scheunenarchitektur ab: Es ist aus kastenartigen Einzelmodulen zusammengefügt, die von kräftigen Diagonalen gekreuzt werden. Hinter diesem markanten Auftritt verbirgt sich eine Glasfassade; in den Abend- und Nachtstunden leuchtet einem der Bau schon von Weitem entgegen. Die modulare Baukastenweise die sinnbildlich für einen „Softwarebaukasten“ steht, sorgt für eine hohe Flexibilität in der Grundrissgestaltung, Anpassungen an spätere Bedürfnisse wurden von Beginn an mitgedacht. Das Mobiliar ist beweglich, der Raum fließend – und damit ungeahnt auch für Pandemiezeiten geeignet: Die notwendigen Distanz- und Hygieneregeln konnten hier vom Moment des Einzugs im Herbst 2020 umgesetzt werden. Holzeinbauten und abgerundete Möbelecken geben den loftartigen Räumen zugleich beinahe etwas Wohnliches.
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Quelle: beton.org / Christina Gräwe für EINSATEAM
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