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Pressekonferenz des Fachverbandes Stein- und Keramische Industrie

Fachverband fordert Schutz der Konsumenten vor minderwertigen Bauprodukten

 

"Es ist unrealistisch, von Baustoffproduzenten zu erwarten, die eigenen Kunden anzuzeigen"
Mit diesen Worten wies der stellvertretende Obmann des Fachverbandes Stein- und Keramische Industrie Dr. Bernd Wolschner im Rahmen einer Pressekonferenz des Fachverbandes auf ein brennendes Problem der Branche hin.

Das viel zu spät eingeführte Österreichischen Überwachungszeichens („ÜA Zeichen“) für Bauprodukte hat bisher kaum Marktwirkung erzielen können. Es wurde hier eine Verord-nung erlassen, deren Anforderungen seriöse Produzenten erfüllen und deren hohe Kosten sie tragen. Im Gegenzug dazu wird am Markt die Einhaltung der Vorschriften in keinster Weise überwacht. Anbieter, welche die Vorschriften ignorieren, setzen sich nicht nur dem Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs aus, sondern schaden den Konsumenten, die zu Recht eine entsprechende Produktqualität erwarten und gewöhnt sind.

Schutz der Konsumenten vor minderwertigen Bauprodukten

Nach Beitritt der neuen EU Mitglieder im Mai 2004 seien mit weiteren Problemen auf Kosten der Österreichischen Konsumente zu rechnen. „Eine Qualitätsanpassung bei Baupro-dukten in den Erweiterungsländern ist erst mittelfristig zu erwarten. Dies wird einen unkontrollierten Import von Billigbauprodukten nach Österreich zur Folge haben, wenn die europarechtliche Verpflichtung zur Einrichtung der Marktüberwachung weder vom Bund noch von den Ländern erfüllt wird.“ So Dr. Wolschner weiter. Neben den bekannten Qualitätsproblemen müssen die Importe auch österreichische Standards bei Abgaben an die Umwelt und bei den Kosten der Mitarbeiter nicht erfüllen. Den Nachteil habe dann der Konsument, der nach ein paar Jahren mit Bauschäden zu rechnen hat und dafür voraussichtlich keine Gewährleistung in Anspruch nehmen können wird. Die Umwelt wird zwar in Österreich geschont, weil nicht mehr (wesentlich umwelt-schonender) produziert wird, dafür steigt die Belastung in den „Billigländern“. Aber auch der heimischen Bauwirtschaft und dem Finanzminister werde durch Ausfall der Lohnab-gaben geschadet. „Wenn das ÜA Zeichen schließlich durch die CE Kennzeichnung abgelöst wird, dann wird das Problem wegen der erweiterten Kennzeichnungspflichtigen Produktpalette noch grö-ßer.“ Bemerkte Bernd Wolschner abschließend.

Arbeitnehmer aus Beitrittsstaaten werden Österreich nicht überfluten.

Die Gefahr einer Überflutung Österreichs durch Arbeitnehmer aus den Beitrittsstaaten sieht Dr. Wolschner nicht. Wenn schon in den eigenen Ländern keine Flexibilität besteht, dann ist auch keine Welle in andere Staaten zu erwarten. Außerdem wirkt sich die Über-gangsfrist bis zur vollkommenen Freiheit der Wahl des Arbeitsplatzes auch dahingehend aus, dass auch qualifizierte Arbeitnehmer in den nächsten Jahren nicht nach Österreich kommen dürfen.

Schlechte Verkehrsverbindungen behindern Exporte

Die schlechten Verkehrsverbindungen in die Beitrittsstaaten sind ein weiteres Hindernis für einen wirklich freien Warenverkehr. Schließlich wird sich der Handel nicht nur von Ost nach West abspielen, sondern es werden auch vermehrt hochqualitative Österreichische Baustoffe in die Beitrittsländer exportiert werden. In diesem Bereich werden die Be-schleunigung von UVP Verfahren für Infrastrukturprojekte und ein Vorrang des Ausbaus der Verkehrswege in Richtung Erweiterungsländer gefordert.

 

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