Wien, 02. April 2010. Am 3. Mai 2010 treten – nach mehrjähriger Übergangsfrist – die neuen EU-Feuerwiderstandsklassen in Kraft. Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) hat in Zusammenarbeit mit der MA 39, der Prüf- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien, umfangreiche Tests von Betonprodukten vorgenommen und ist damit auf die neuen Normungsansprüche bestens vorbereitet.
Mit Mai 2010 endet die Koexistenzperiode von bisherigen nationalen Bestimmungen und neuen europäischen Anforderungen zum Brandwiderstand bzw. Feuerwiderstand von Bauteilen. Im Zuge der europäischen Harmonisierung weicht der Terminus „Brandwiderstand“ dem EU konformen Begriff „Feuerwiderstand.“ „Früher bestanden Häuserwände hauptsächlich aus verputztem Mauerwerk. Im Brandfall konnte die sich entwickelnde Hitze einfach über die Wände abgeleitet werden. Diese Eigenschaft von Wänden hat sich durch neue Wandkonstruktionen geändert. Die Verwendung neuer Dämm- und Isoliermaterialien führt zu einem geänderten Brandverhalten der Wände. Und dies macht eine neue Bewertung des Verhaltens von Konstruktionen notwendig“, erklärt Mag. Robert F. Holzer, Vorstandsmitglied des VÖB.
„REI“ löst „F“ ab
Die neuen Bezeichnungen für den Feuerwiderstand leiten sich aus dem Französischen ab. Dabei steht der Buchstabe „R“ für die Tragfähigkeit, „E“ für den Raumabschluss und „I“ für die Wärmedämmeigenschaft. Der Feuerwiderstand für tragende Wände ist also nun mit „REI“ anzugeben, der Wert für nicht tragende Wände mit „EI“. Auf Grund von geänderten Versuchsparametern in den Europäischen Prüfnormen kann von der bisherigen Bezeichnung „F“ nicht auf „REI“ geschlossen werden.
Beton: Maximale Feuerbeständigkeit!
Beton brennt naturgemäß nicht. Dennoch wurden, in Zusammenarbeit mit der MA 39, in einem groß angelegten Versuchsprojekt, Betonprodukte nach den neuen Prüfmethoden `auf Herz und Nieren` getestet. „Wir haben über 200 konkrete Mauersteintypen aus Beton analysiert und in sechs Produktkategorien getestet. Die zentrale Frage ist dabei, wie lange ein Bauteil wie etwa eine tragende Wand, Feuer und Temperaturentwicklungen von mehr als 1000 Grad unter Belastung standhält. Die erforderliche Feuerwiderstandsdauer ist für die verschiedenen Bauteile in den Bauordnungen festgelegt. Im Zuge der Versuche zeigte sich, dass die geprüften Systeme die geforderten Feuerwiderstandsdauern bei weitem übertreffen und damit für zusätzliche Sicherheit der Häuser sorgen. Nach der mit den Prüfständen maximal sinnvollen Versuchsdauer von 240 Minuten wurden die Versuche abgebrochen. Jede Produktkategorie hielt den Belastungen optimal stand“, so Holzer.
Beton brennt nicht!
Wie Stein brennt auch Beton aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung nicht. Er bildet keinen Rauch und setzt keine toxischen Gase frei. Zudem wirkt Beton als Hitzeschild zwischen dem Feuer und angrenzenden Räumen. Darüber hinaus sind bei einer Verwendung von Beton, bei den meisten Konstruktionen, keinerlei zusätzliche Brandschutzmaßnahmen wie z.B. Beplankungen oder Sprinkleranlagen, erforderlich. Kurz gesagt, kein anderer Baustoff präsentiert sich beim Brandschutz rundum so überzeugend.
Beton schützt vor und nach dem Brand!
Gebäude und Konstruktionen aus Beton schützen Menschen und Sachwerte vor Brandgefahren. Der Schutz von Personen hat schon bei der Planung (der Rettungswege) aber auch in Notfallsituationen selbstverständlich höchste Priorität. Aber auch der Schutz von wirtschaftlichen Gütern sowie der Umwelt und die Erhaltung bedeutender Infrastrukturen sind wichtige Faktoren im Brandfall.
Beton bietet durch sein günstiges Brandverhalten auch hier erhebliche Vorteile:
• Sichere Rettungswege ergeben sich aus der Unbrennbarkeit von Beton, aber auch durch den Schutz vor zu hohen Temperaturen.
• Aufgrund der hohen Feuerwiderstandsfähigkeit von Betonbauteilen kann jeder Brand auf einen kleinen Bereich, Raum oder Abschnitt begrenzt werden; dies minimiert die Schäden und damit auch Umfang und Ausmaß von allfällig erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen.
• Wasserschäden durch Löscharbeiten sind an der Konstruktion von Betongebäuden erfahrungsgemäß gering. Einerseits, weil für Betonbauteile selbst kein zusätzlicher Löschaufwand notwendig ist und andrerseits, weil Beton gegen Wasser unempfindlich ist.
• Nach einem Feuer sind Instandsetzungsarbeiten an Betonbauteilen in der Regel nicht sehr umfangreich. Brandabschnittswände und –decken aus Beton verhindern ein Ausbreiten des Brandes. Angrenzende Räume in Fabrik-, Lager- und Bürogebäuden sowie benachbarte Wohnungen in Wohngebäuden können im Regelfall unabhängig vom Zustand des brandgeschädigten Bereichs weiter normal genutzt werden.
• Brandabschottende Wände aus Beton verhindern in Industrie- und Gewerbebetrieben den Verlust wertvoller Sachgüter wie Maschinen, Einrichtungen oder Lagerbestände, wodurch die negativen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb und die Ansprüche an die Versicherungen begrenzt werden.
Über den VÖB
Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) mit Sitz in Wien vertritt die Interessen aller in Österreich tätigen Betriebe der Betonfertigteilbranche. Er unterstützt als unabhängiger Wirtschaftsverband seine Mitglieder sowohl in technischen als auch produktbezogenen Belangen und versteht sich als (Wissens-) Plattform und Sprachrohr der Branche. Der 1956 gegründete Verband, mit derzeit 70 Mitgliedsbetrieben, sieht seine Hauptaufgaben primär in der Förderung von Qualitätssicherung, der Erschließung neuer Anwendungsgebiete von Produkten sowie der wissenschaftlichen und didaktischen Aufbereitung branchenrelevanter Themen. Die österreichischen Beton- und Fertigteilwerke erwirtschaften jährlich ein Umsatzvolumen von über 700 Millionen Euro und beschäftigen mehr als 4000 Mitarbeiter in rund 100 Betrieben. Somit zählt dieser leistungsfähige Industriezweig, mit seinem breit gefächerten Produktportfolio, zu den bedeutendsten Branchen im Baubereich.
Beton: Feuerprobe bestanden!
Wien, 02. April 2010. Am 3. Mai 2010 treten – nach mehrjähriger Übergangsfrist – die neuen EU-Feuerwiderstandsklassen in Kraft. Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) hat in Zusammenarbeit mit der MA 39, der Prüf- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien, umfangreiche Tests von Betonprodukten vorgenommen und ist damit auf die neuen Normungsansprüche bestens vorbereitet.
Mit Mai 2010 endet die Koexistenzperiode von bisherigen nationalen Bestimmungen und neuen europäischen Anforderungen zum Brandwiderstand bzw. Feuerwiderstand von Bauteilen. Im Zuge der europäischen Harmonisierung weicht der Terminus „Brandwiderstand“ dem EU konformen Begriff „Feuerwiderstand.“ „Früher bestanden Häuserwände hauptsächlich aus verputztem Mauerwerk. Im Brandfall konnte die sich entwickelnde Hitze einfach über die Wände abgeleitet werden. Diese Eigenschaft von Wänden hat sich durch neue Wandkonstruktionen geändert. Die Verwendung neuer Dämm- und Isoliermaterialien führt zu einem geänderten Brandverhalten der Wände. Und dies macht eine neue Bewertung des Verhaltens von Konstruktionen notwendig“, erklärt Mag. Robert F. Holzer, Vorstandsmitglied des VÖB.
„REI“ löst „F“ ab
Die neuen Bezeichnungen für den Feuerwiderstand leiten sich aus dem Französischen ab. Dabei steht der Buchstabe „R“ für die Tragfähigkeit, „E“ für den Raumabschluss und „I“ für die Wärmedämmeigenschaft. Der Feuerwiderstand für tragende Wände ist also nun mit „REI“ anzugeben, der Wert für nicht tragende Wände mit „EI“. Auf Grund von geänderten Versuchsparametern in den Europäischen Prüfnormen kann von der bisherigen Bezeichnung „F“ nicht auf „REI“ geschlossen werden.
Beton: Maximale Feuerbeständigkeit!
Beton brennt naturgemäß nicht. Dennoch wurden, in Zusammenarbeit mit der MA 39, in einem groß angelegten Versuchsprojekt, Betonprodukte nach den neuen Prüfmethoden `auf Herz und Nieren` getestet. „Wir haben über 200 konkrete Mauersteintypen aus Beton analysiert und in sechs Produktkategorien getestet. Die zentrale Frage ist dabei, wie lange ein Bauteil wie etwa eine tragende Wand, Feuer und Temperaturentwicklungen von mehr als 1000 Grad unter Belastung standhält. Die erforderliche Feuerwiderstandsdauer ist für die verschiedenen Bauteile in den Bauordnungen festgelegt. Im Zuge der Versuche zeigte sich, dass die geprüften Systeme die geforderten Feuerwiderstandsdauern bei weitem übertreffen und damit für zusätzliche Sicherheit der Häuser sorgen. Nach der mit den Prüfständen maximal sinnvollen Versuchsdauer von 240 Minuten wurden die Versuche abgebrochen. Jede Produktkategorie hielt den Belastungen optimal stand“, so Holzer.
Beton brennt nicht!
Wie Stein brennt auch Beton aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung nicht. Er bildet keinen Rauch und setzt keine toxischen Gase frei. Zudem wirkt Beton als Hitzeschild zwischen dem Feuer und angrenzenden Räumen. Darüber hinaus sind bei einer Verwendung von Beton, bei den meisten Konstruktionen, keinerlei zusätzliche Brandschutzmaßnahmen wie z.B. Beplankungen oder Sprinkleranlagen, erforderlich. Kurz gesagt, kein anderer Baustoff präsentiert sich beim Brandschutz rundum so überzeugend.
Beton schützt vor und nach dem Brand!
Gebäude und Konstruktionen aus Beton schützen Menschen und Sachwerte vor Brandgefahren. Der Schutz von Personen hat schon bei der Planung (der Rettungswege) aber auch in Notfallsituationen selbstverständlich höchste Priorität. Aber auch der Schutz von wirtschaftlichen Gütern sowie der Umwelt und die Erhaltung bedeutender Infrastrukturen sind wichtige Faktoren im Brandfall.
Beton bietet durch sein günstiges Brandverhalten auch hier erhebliche Vorteile: • Sichere Rettungswege ergeben sich aus der Unbrennbarkeit von Beton, aber auch durch den Schutz vor zu hohen Temperaturen. • Aufgrund der hohen Feuerwiderstandsfähigkeit von Betonbauteilen kann jeder Brand auf einen kleinen Bereich, Raum oder Abschnitt begrenzt werden; dies minimiert die Schäden und damit auch Umfang und Ausmaß von allfällig erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen. • Wasserschäden durch Löscharbeiten sind an der Konstruktion von Betongebäuden erfahrungsgemäß gering. Einerseits, weil für Betonbauteile selbst kein zusätzlicher Löschaufwand notwendig ist und andrerseits, weil Beton gegen Wasser unempfindlich ist. • Nach einem Feuer sind Instandsetzungsarbeiten an Betonbauteilen in der Regel nicht sehr umfangreich. Brandabschnittswände und –decken aus Beton verhindern ein Ausbreiten des Brandes. Angrenzende Räume in Fabrik-, Lager- und Bürogebäuden sowie benachbarte Wohnungen in Wohngebäuden können im Regelfall unabhängig vom Zustand des brandgeschädigten Bereichs weiter normal genutzt werden. • Brandabschottende Wände aus Beton verhindern in Industrie- und Gewerbebetrieben den Verlust wertvoller Sachgüter wie Maschinen, Einrichtungen oder Lagerbestände, wodurch die negativen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb und die Ansprüche an die Versicherungen begrenzt werden.
Über den VÖB
Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) mit Sitz in Wien vertritt die Interessen aller in Österreich tätigen Betriebe der Betonfertigteilbranche. Er unterstützt als unabhängiger Wirtschaftsverband seine Mitglieder sowohl in technischen als auch produktbezogenen Belangen und versteht sich als (Wissens-) Plattform und Sprachrohr der Branche. Der 1956 gegründete Verband, mit derzeit 70 Mitgliedsbetrieben, sieht seine Hauptaufgaben primär in der Förderung von Qualitätssicherung, der Erschließung neuer Anwendungsgebiete von Produkten sowie der wissenschaftlichen und didaktischen Aufbereitung branchenrelevanter Themen. Die österreichischen Beton- und Fertigteilwerke erwirtschaften jährlich ein Umsatzvolumen von über 700 Millionen Euro und beschäftigen mehr als 4000 Mitarbeiter in rund 100 Betrieben. Somit zählt dieser leistungsfähige Industriezweig, mit seinem breit gefächerten Produktportfolio, zu den bedeutendsten Branchen im Baubereich.
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Presse-Information "Feuerprobe bestanden!"
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