Projekt 3: Avenida Mountain Lodges, Kaprun
Traumhafte Unterkünfte. Die Avenida Mountain Lodges bieten 29 luxuriöse Apartments. Die Holzmantelbetonsteine sorgen für optimale Wohnbehaglichkeit. © MAB Architektur & Projektmanagement
Projekt 1: Walde Lift, Kitzbühel
Talstation auf Stützen. Die Talstation des Walde Liftes in Kitzbühel befindet sich im extrem steilen Gelände. Um trotzdem die mächtige Liftanlage mit Einstiegsrampe fassen zu können, wird das Gebäude auf einer Seite von massiven Betonstützen getragen. © VS-Hohldielen West / Andreas Gantschnigg
Heiße Phase für Neuprojekte im Lift- und Hotelbau
Wien, am 19. März 2014. Die heimische Tourismuswirtschaft trifft jetzt die wichtigsten Investitionsentscheidungen für das heurige Jahr. Doch mit welchem Baustoff werden Neubauprojekte am einfachsten realisiert? Drei Beispiele im Lift- und Hotelbau zeigen auf, wie vielfältig Beton eingesetzt werden kann. Seine Vorteile liegen in der Baugeschwindigkeit, Wohnbehaglichkeit, Stabilität und im Brandschutz.
Die Tage werden wieder wärmer und langsam reisen die letzten Gäste aus den heimischen Schigebieten ab. Für Österreichs Wintertouristiker ist die Hauptsaison zwar vorbei, aber die Arbeit wird deshalb nicht weniger. Denn jetzt müssen sie sich entscheiden, welche Bauprojekte umgesetzt werden sollen. Das muss deshalb so nahtlos gehen, weil am Berg nur wenige Monate zum Bauen geeignet sind, bevor Schnee und Eis zurückkehren. Wie lassen sich aber neue Projekte schnellstmöglich bewerkstelligen? Für VÖB Geschäftsführer Gernot Brandweiner steht fest: „Betonfertigteile haben hier unschlagbare Vorteile. Sie sind extrem widerstandsfähig und verkürzen den Zeitaufwand für ein Bauprojekt enorm. Selbst bei Temperaturen um die null Grad kann betoniert werden, wodurch der Bau mit Beton auch bei Schlechtwetter noch möglich ist. Fertigteile lassen sich außerdem witterungsunabhängig im Werk vorproduzieren und müssen auf der Baustelle nur mehr zusammengesetzt werden. Neue Gebäude können so innerhalb weniger Wochen errichtet werden und sind dann sofort nutzbar.“
Bau auf 1.500 Meter
Ein gutes Beispiel dafür ist der Bau der Tal- und Bergstation des „Walde“ Liftes im Schigebiet Kitzbühel. Mit dem modernen Sechsersessellift lassen sich über zweitausend Personen pro Stunde befördern. Enge Zufahrtsstraßen und steiles Gelände forderten beim Bau den Ingenieuren einiges ab, wie Andreas Gantschnigg, Betriebsleiter beim Fertigteilproduzenten VS-Hohldielen West, beschreibt: „Die Talstation befindet sich auf über 1.500 Meter Seehöhe, in extremer Hanglage und bietet nur wenige gerade Flächen. Das Gebäude muss aber groß genug sein, um die mächtige Liftanlage und die Einstiegsrampe für die Fahrgäste unterzubringen.“
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wendeten die Bauingenieure einen Trick an: Ein Teil des Gebäudes wurde in der steilen Hanglage über das natürliche Erdreich hinaus gebaut und mit drei Betonsäulen abgestützt. Eine Besonderheit des Baus ist die auf den Säulen ruhende Decke aus Spannbetonhohldielen. Dank dieser Fertigungsweise kann die Decke vor Ort in einem Stück innerhalb eines Tages montiert werden. Das wiederum spart enorm viel Zeit und Material gegenüber einer herkömmlichen Ortsbetondecke, die beim Einbau aufwendig abgestützt werden müsste. Ein weiterer Vorteil der Spannbetonhohldielen ist das viel geringere Eigengewicht, wodurch Wände und Fundament weniger belastet und so kostengünstiger dimensioniert werden können.
Mit der Neuerrichtung des Liftes wurde auch eine zusätzliche Abfahrtspiste mit Steilhang erschlossen. Damit sich die Wege der alten und neuen Piste nicht kreuzen, wurde ein eigener Schitunnel gebaut. Die große Herausforderung beim Tunnelbau war die Hangsicherung bei der Ein- und Ausfahrt, die täglich stärksten Belastungen von Schnee, Menschen und Pistengeräten standhalten muss. Massive Stützwände sorgen hier für höchste Stabilität und Sicherheit. Die einzelnen Doppelwandelemente wiegen dabei zum Teil mehr als fünf Mittelklasseautos zusammen.
Beachtlich ist die Bauzeit von elf Wochen. In nur einer Nebensaison war der Liftbau vollständig abgeschlossen. Die große Zeitersparnis mit Betonfertigteilen liegt auch daran, dass weniger Transporte notwendig sind. So brauchen keine Schalungen und Bewehrungen mehr angeliefert werden und insgesamt braucht es weniger Transporte mit Fahrmischern. Weniger Transporte schonen darüber hinaus auch die stark beanspruchten Gebirgsstraßen.
Sechs Wochen Bauzeit
Schwierige Transportwege waren auch bei der Errichtung des Ebenwaldliftes im Schigebiet Mayrhofen – Zillertal zu meistern. Die letzten Kilometer der Zufahrt bestanden aus einem engen Schotterweg mitten durch dichten Wald. Die Betonfertigteile durften daher eine Länge von zwölf Metern nicht überschreiten. Dadurch waren in Summe mehr Betonfertigteile zur Errichtung notwendig. Um trotzdem bei insgesamt 66 zu verbauenden Betonfertigteilen die bestmögliche Konstruktion zu erreichen, bedurfte es einer besonders präzisen und effizienten Arbeit. Die war aber auch wegen dem straffen Zeitplan notwendig: „Anfang August wurde der Auftrag erteilt, im September startete der Bau und im Dezember, rechtzeitig zur Hauptsaison, war der Lift im Betrieb. Der entscheidende Vorteil von Fertigteilen ist, dass sie danach sofort nutzbar sind. Dadurch können die nachfolgenden Gewerke wie Seilbahntechnik und Elektriker nahtlos weitermachen und das spart viel Zeit“, erklärt Reinhard Egger, Abteilungsleiter Planung Fertigteile beim Bauunternehmen Ing. Hans Lang. Eine Meinung der sich Antonius Lanzinger, Architekt des Ebenwaldliftes, anschließen kann: „Die äußerst kurze Bauzeit von nur sechs Wochen und der kostengünstige Einbau legten von Anfang an die Verwendung von Betonfertigteilen nahe. So konnten wir innerhalb von fünf Arbeitstagen eine montagefertige Plattform für den Seilbahnbau herstellen, die dann nur mehr eine Aufbetonschicht zur vollen Tragfähigkeit der Gesamtkonstruktion brauchte. Wir haben aber auch auf die Optik viel wert gelegt: So sind auf der Plattform die notwendigen Absturzsicherungen und der Kontrollraum zur Gänze in Lärchenholz gebaut und runden die äußere Erscheinung perfekt ab.
Ein weiterer entscheidender Vorteil von Beton ist der einzigartige Brandschutz: Beton brennt nicht, bildet keinen Rauch und setzt auch keine toxischen Gase frei. Im Falle eines Brandes schützt er zudem vor der Ausbreitung der Flammen und behält seine Stabilität.
Atmungsaktive Wände
Auch beim Bau von Hotels und Unterkünften ist der Brandschutz ein wichtiger Faktor. Entscheidend für Hotelbetreiber ist darüber hinaus die Wohnbehaglichkeit der Räume. Das hilft, zufriedene Kunden in einer wettbewerbsintensiven Branche zu gewinnen. Bei den Avenida Mountain Lodges in Kaprun wurden die hohen Ansprüche mit flexibel formbaren Holzmantelbetonsteinen realisiert. „Für die 29 Apartments haben wir insgesamt 6.400 Holzmantelbetonsteine geliefert. Unsere Steine vereinen dank der Holz- und Betonkombination die Vorteile zweier Baustoffe und schaffen dadurch beste Wärme- und Schalldämmung“, weiß Herbert Schilcher, Geschäftsführer des Baustoffwerkes Isospan. Die Steine sind darüber hinaus besonders atmungsaktiv. Das gelingt durch ein ausgeklügeltes System im Inneren der Steine: Darin befinden sich atmungsaktive Stege aus Holzbeton, welche Innen- und Außenwand miteinander verbinden und so für den optimalen Luftfeuchtetransport sorgen. Die Hohlräume zwischen den Stegen werden dann beim Bauen mit Beton aufgefüllt, sodass ein massiver tragender Betonkern entsteht. Dieser Betonkern schafft ein hohes Wandgewicht und das sorgt wiederum für besten Schallschutz und macht das Gebäude extrem widerstandsfähig. Holzmantelbeton brennt nicht und gewährleistet somit hohe Feuersicherheit.
Intelligenter Baustoff Beton
Vom Hotel- bis zum Liftbau reicht die Palette der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Betonprodukten. Eines haben aber alle Projekte gemeinsam: Bauwerke aus Betonfertigteilen lassen sich dank kürzerer Transportwege und Vorproduktion im Werk unvergleichlich schnell und effizient errichten und bieten beste statische Eigenschaften. Darüber hinaus wird Beton besonders gerne im Hotelbau eingesetzt, da hier höchster Brandschutz und beste Wohnqualität entscheidend sind.
Projektbeschreibung 1:
Projekt: Einseilumlaufbahn Walde und Schitunnel auf der „Familienabfahrt Streif“
Ort: Schigebiet Kitzbühel
Bauzeit: 11 Wochen
Spezifika: Die Talstation befindet sich auf rund 1.500 Meter und die Bergstation auf rund 1.700 Meter Seehöhe. Die Bahnlänge beträgt insgesamt 473 Meter. Mit dem Sechsersessellift lassen sich bis zu 2.100 Personen in der Stunde befördern.
Betonfertigteilproduzent: VS-Hohldielen West
Baufirma Lift: Gerzabekteam | Baufirma Schitunnel: HV Bau
Auftrag: Bau der Berg- und Talstation für den neuen Walde Lift im Schigebiet Kitzbühel. Insgesamt wurden 750 m2 Doppelwände und 185 m² Spannbetonhohldielen aus Betonfertigteilen verbaut. Aufgrund des steilen Geländes wird die Talstation auf einer Seite von Betonstützen getragen, wodurch mehr Raumfläche zur Verfügung steht. Zusätzlich wurde für eine neue Abfahrtspiste ein Schitunnel mit Doppelwänden realisiert.
Projektbeschreibung 2
Projekt: Sesselbahn Ebenwaldlift
Ort: Schigebiet Mayrhofen – Zillertal
Bauzeit: 14 Wochen
Spezifika: Die Talstation befindet sich auf rund 1.400 Meter und die Bergstation auf rund 1.900 Meter Seehöhe. Die Bahnlänge beträgt über einen Kilometer. Mit der Hochgeschwindigkeits-Sesselbahn ließe sich innerhalb eines Tages die Gesamtbevölkerung von St. Pölten auf die Bergstation befördern.
Betonfertigteilproduzent: Ing. Hans Lang GmbH
Baufirma: Ing. Hans Lang GmbH
Auftrag: Für die Tal- und Bergstation sowie Fundamente für die Liftstützen. Insgesamt wurden 3.600 m² Wandschalung, 700 m² Deckenschalung und rund 1.990 m³ Beton verbaut.
Projektbeschreibung 3:
Projekt: Avenida Mountain Lodges
Ort: Kaprun, Salzburg
Betonfertigteilproduzent: Isospan
Bauzeit: 8 Wochen
Baufirmen: STRABAG Zell am See | Eder Bau Kaprun
Auftrag: Bau von 29 luxuriösen Apartments in Kaprun. Insgesamt wurden 2.000 Quadratmeter Wandfläche mit Holzmantelbetonsteinen geschaffen. Die Holzmantelbetonsteine werden aus einer Mischung aus Holzspänen, Mineralstoffen, Zement und Wasser gefertigt. Die Kombination aus Holz und Beton sorgt für atmungsaktive Wände, die sich durch beste Wärme- und Schalldämmung auszeichnen.
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