Konjunkturerhebung 2019: Baustoffindustrie mit leichtem Plus von 2,2% auf EUR 3,7 Mrd.
Hochbau und milde Temperaturen retten Ergebnis. Industriezulieferer im Rückgang. Neuer Obmann Robert Schmid gibt sich zuversichtlich, wenn Regierung hält, was ihr Programm verspricht.
Der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie präsentierte heute die Ergebnisse seiner Konjunkturerhebung, die er alljährlich unter seinen über 300 Mitgliedsunternehmen durchführt. „2019 erwirtschaftete die Baustoffbranche einen Umsatz von ca. EUR 3,7 Mrd. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,2% gegenüber dem Vorjahr. In Summe hat wieder der Hochbau das Gesamtplus gerettet. Schmerzhaft sind teils deutliche Rückgänge bei den hochspezialisierten, personalintensiven Industriezulieferern, bei denen die rückläufigen Zahlen in anderen Industrien durchschlagen“, so Geschäftsführer Andreas Pfeiler. Quer durch alle Branchen war im vergangenen Jahr ein großer Kostendruck, etwa durch CO2-Zertifikate, spürbar. Trotzdem konnte die Beschäftigtenzahl um 0,3% (auf rund 13.400) gesteigert werden.
Verkehr und Hochbau im Osten, Tourismus im Westen
Im Osten des Landes waren es in erster Linie der Wohnungs- und Gewerbebau bzw. Infrastrukturprojekte in und rund um Ballungsräume (etwa die die A4, A5, S7), die für Zuwächse sorgten. In Westösterreich sorgten zusätzlich Investitionen der Tourismusbranche für ein Umsatzwachstum in fast allen bauaffinen Branchen.
Die wichtigsten Branchenergebnisse im Überblick
Die größten prozentuellen Zuwächse verzeichneten die Beton- und -fertigteilindustrie (+6,4%), die Zementindustrie (+6,3%) und die Ziegel- und -fertigteilindustrie (+5,9%). Bei den tiefbauabhängigen Schüttgütern gab es mehr Bedarf an Sand und Kies (+3,6%) und weniger an Schotter (-0,5%). Die Industriezulieferer mussten allesamt Rückgänge hinnehmen: die Feinkeramische Industrie (-6,9%), die Feuerfestindustrie (-6,4%) und die Schleifmittelindustrie (-1,4%).
Regierungsvorhaben: Mineralische Baustoffe sind Teil der Lösung
Der neue Obmann des Fachverbands, Robert Schmid, skizziert die wichtigsten Stellhebel im neuen Regierungsprogramm für die Branche: „Die Sanierungsoffensive, die Nahverkehrsinvestitionen und der Fokus auf die Kreislaufwirtschaft sind zentrale Themen für uns. Wir können auf unterschiedlichsten Ebenen einen großen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten und gleichzeitig als Nahversorger einen Beitrag zu regionaler Wertschöpfung liefern“, so Schmid.
Enorme Potenziale im Gebäudebereich. Bauteilaktivierung und Lebenszyklusbetrachtung
„Wenn wir über klimaschonendes und energiearmes Heizen und Kühlen reden, schlummert in massiven Baustoffen ein gewaltiges Potenzial. Durch neue Technologien wie der Bauteilaktivierung werden massive Bauteile zum Einlagern von (erneuerbarer) Energie genutzt. Je nach Jahreszeit können Räume und ganze Häuser dadurch gekühlt oder geheizt werden“, skizziert Schmid. Die Gebäude der Zukunft könnten als Speicher für erneuerbare Energie genutzt und Teil der Energie-Infrastruktur werden. Externe Klimageräte würden der Vergangenheit angehören.
Um die Potenziale vollends heben zu können, wird eine Lebenszyklusbetrachtung bei der Bewertung von (ökologischen) Baustoffen erforderlich sein. Mineralische Baustoffe weisen über den gesamten Lebenszyklus die gleiche Ökobilanz wie organische Baustoffe auf. „Wenn das Regierungsprogramm die Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit der verwendeten Produkte fordert, sind wir die erste Wahl“, betont Schmid.
Regionaler Raum und Infrastruktur Gezielte Infrastrukturmaßnahmen sind eine Frage der Lebensqualität am Land. Sie betreffen die Branche auch unmittelbar, weil sie mit zunehmender Landflucht und damit einhergehendem Fachkräftemangel konfrontiert ist. „Es beunruhigt uns schon seit Jahren, dass der Infrastrukturausbau im regionalen Bereich stagniert. Umso mehr Hoffnungen setzen wir in die Ankündigung der Bundesregierung, in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investieren und den regionalen Raum stärken zu wollen – wozu eine funktionierende Infrastruktur gehört“, so Schmid.
Ausblick 2020
Der Obmann des Fachverbands schließt mit einem Ausblick: „Wir erwarten für das kommende Jahr eine ähnliche Konjunktur wie 2019. Mangels absehbarer neuer Großprojekte ist mit Zuwächsen kurzfristig nicht zu rechnen. Mittelfristig sind wir im Baustoffbereich positiv gestimmt, wenn die Regierung hält, was ihr Programm verspricht. Sorgen bereiten uns jedoch die Industriezuliefererbranchen, die aufgrund der rückläufigen Auslastungen mit Personalabbau und hohen Personalkosten zu kämpfen haben“.
Hochbau und milde Temperaturen retten Ergebnis:
Konjunkturerhebung 2019: Baustoffindustrie mit leichtem Plus von 2,2% auf EUR 3,7 Mrd.
Hochbau und milde Temperaturen retten Ergebnis. Industriezulieferer im Rückgang. Neuer Obmann Robert Schmid gibt sich zuversichtlich, wenn Regierung hält, was ihr Programm verspricht.
Der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie präsentierte heute die Ergebnisse seiner Konjunkturerhebung, die er alljährlich unter seinen über 300 Mitgliedsunternehmen durchführt. „2019 erwirtschaftete die Baustoffbranche einen Umsatz von ca. EUR 3,7 Mrd. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,2% gegenüber dem Vorjahr. In Summe hat wieder der Hochbau das Gesamtplus gerettet. Schmerzhaft sind teils deutliche Rückgänge bei den hochspezialisierten, personalintensiven Industriezulieferern, bei denen die rückläufigen Zahlen in anderen Industrien durchschlagen“, so Geschäftsführer Andreas Pfeiler. Quer durch alle Branchen war im vergangenen Jahr ein großer Kostendruck, etwa durch CO2-Zertifikate, spürbar. Trotzdem konnte die Beschäftigtenzahl um 0,3% (auf rund 13.400) gesteigert werden.
Verkehr und Hochbau im Osten, Tourismus im Westen
Im Osten des Landes waren es in erster Linie der Wohnungs- und Gewerbebau bzw. Infrastrukturprojekte in und rund um Ballungsräume (etwa die die A4, A5, S7), die für Zuwächse sorgten. In Westösterreich sorgten zusätzlich Investitionen der Tourismusbranche für ein Umsatzwachstum in fast allen bauaffinen Branchen.
Die wichtigsten Branchenergebnisse im Überblick
Die größten prozentuellen Zuwächse verzeichneten die Beton- und -fertigteilindustrie (+6,4%), die Zementindustrie (+6,3%) und die Ziegel- und -fertigteilindustrie (+5,9%). Bei den tiefbauabhängigen Schüttgütern gab es mehr Bedarf an Sand und Kies (+3,6%) und weniger an Schotter (-0,5%). Die Industriezulieferer mussten allesamt Rückgänge hinnehmen: die Feinkeramische Industrie (-6,9%), die Feuerfestindustrie (-6,4%) und die Schleifmittelindustrie (-1,4%).
Regierungsvorhaben: Mineralische Baustoffe sind Teil der Lösung
Der neue Obmann des Fachverbands, Robert Schmid, skizziert die wichtigsten Stellhebel im neuen Regierungsprogramm für die Branche: „Die Sanierungsoffensive, die Nahverkehrsinvestitionen und der Fokus auf die Kreislaufwirtschaft sind zentrale Themen für uns. Wir können auf unterschiedlichsten Ebenen einen großen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten und gleichzeitig als Nahversorger einen Beitrag zu regionaler Wertschöpfung liefern“, so Schmid.
Enorme Potenziale im Gebäudebereich. Bauteilaktivierung und Lebenszyklusbetrachtung
„Wenn wir über klimaschonendes und energiearmes Heizen und Kühlen reden, schlummert in massiven Baustoffen ein gewaltiges Potenzial. Durch neue Technologien wie der Bauteilaktivierung werden massive Bauteile zum Einlagern von (erneuerbarer) Energie genutzt. Je nach Jahreszeit können Räume und ganze Häuser dadurch gekühlt oder geheizt werden“, skizziert Schmid. Die Gebäude der Zukunft könnten als Speicher für erneuerbare Energie genutzt und Teil der Energie-Infrastruktur werden. Externe Klimageräte würden der Vergangenheit angehören.
Um die Potenziale vollends heben zu können, wird eine Lebenszyklusbetrachtung bei der Bewertung von (ökologischen) Baustoffen erforderlich sein. Mineralische Baustoffe weisen über den gesamten Lebenszyklus die gleiche Ökobilanz wie organische Baustoffe auf. „Wenn das Regierungsprogramm die Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit der verwendeten Produkte fordert, sind wir die erste Wahl“, betont Schmid.
Regionaler Raum und Infrastruktur
Gezielte Infrastrukturmaßnahmen sind eine Frage der Lebensqualität am Land. Sie betreffen die Branche auch unmittelbar, weil sie mit zunehmender Landflucht und damit einhergehendem Fachkräftemangel konfrontiert ist. „Es beunruhigt uns schon seit Jahren, dass der Infrastrukturausbau im regionalen Bereich stagniert. Umso mehr Hoffnungen setzen wir in die Ankündigung der Bundesregierung, in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investieren und den regionalen Raum stärken zu wollen – wozu eine funktionierende Infrastruktur gehört“, so Schmid.
Ausblick 2020
Der Obmann des Fachverbands schließt mit einem Ausblick: „Wir erwarten für das kommende Jahr eine ähnliche Konjunktur wie 2019. Mangels absehbarer neuer Großprojekte ist mit Zuwächsen kurzfristig nicht zu rechnen. Mittelfristig sind wir im Baustoffbereich positiv gestimmt, wenn die Regierung hält, was ihr Programm verspricht. Sorgen bereiten uns jedoch die Industriezuliefererbranchen, die aufgrund der rückläufigen Auslastungen mit Personalabbau und hohen Personalkosten zu kämpfen haben“.
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