VÖB Konjunkturbarometer: Starkes Umsatzwachstum und drohender Rohstoffmangel dominieren die Baubranche
Die österreichische Beton- und Fertigteilindustrie hat im ersten Halbjahr 2021 beim Umsatz kräftig zugelegt. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer hervor, das im Auftrag des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) halbjährlich durchgeführt wird. Drei von vier befragten Unternehmen meldeten einen steigenden Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür waren vor allem die Auftragslage im Wohn- und Gewerbe- bzw. Industriebau. Die Branche sieht dem zweiten Halbjahr 2021 mit deutlichem Optimismus entgegen, fast 60 Prozent der Unternehmen rechnen hier weiterhin mit steigenden Umsätzen. „Trotz positiver Entwicklungen ist die Perspektive für die heimische Baubranche nicht ganz ungetrübt: Vor allem der Rohstoff- und Fachkräftemangel könnten sich negativ auf die Entwicklung im zweiten Halbjahr auswirken“, warnt Franz Josef Eder, VÖB Präsident. Von der Politik gefordert wird hingegen eine Gleichbehandlung von Baustoffen und Bauweisen.
Die österreichische Beton- und Fertigteilindustrie meldet eine positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2021. 75 Prozent der befragten Unternehmen verzeichneten Umsatzsteigerungen im Vergleich zu 2020, im Durchschnitt stieg der Umsatz um rund 21 Prozent. Bei 20 Prozent der Befragten ist der Umsatz auf Vorjahresniveau geblieben. „Unsere Branche konnte die Rückgänge aus dem ersten Corona-Jahr, die vor allem durch den Frühlings-Lockdown entstanden sind, erfolgreich kompensieren. Die Umsatzsteigerungen aus diesem Jahr sind in erster Linie auf die Gewinnung neuer Kund*innen sowie auf den Ausbau der eigenen Kapazitäten in Unternehmen zurückzuführen. Auch die Investitionsprämie der Regierung trägt momentan zu einem regelrechten Bauboom bei“, so VÖB Präsident Franz Josef Eder. Der Wachstumsmotor der Branche war auch diesmal der Wohnbau mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 21 Prozent, gefolgt von Gewerbe- und Industriebau mit 15 Prozent. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres stieg der Bürobau um 12 und der Tief- und Straßenbau um 8 Prozent.
Starker Optimismus für 2021 Die durchaus positive wirtschaftliche Lage wirkt sich auch auf die VÖB Betriebe aus. Ganze 80 Prozent von ihnen rechnen mit einem „sehr“ oder „eher zufriedenstellenden“ zweiten Halbjahr 2021, knapp 60 Prozent der Befragten gehen dabei von einem steigenden Umsatz bis Jahresende aus. „Die Gründe für den Optimismus in der Branche sind in erster Linie auf eine gute Auftragslage zurückzuführen. Neun von zehn befragten Unternehmen bestätigen diesen Trend“, sagt Thomas Mühl, VÖB Geschäftsführer.
Die heurige wirtschaftliche Entwicklung für die gesamte Baubranche ist ebenfalls von Optimismus gekennzeichnet. 85 Prozent der befragten Unternehmen schätzen diese als „sehr“ bzw. „eher zufriedenstellend“ ein, knapp 70 Prozent von ihnen rechnen mit steigenden Umsätzen in der gesamten Branche.
Wachstumsbremsen: Fachkräftemangel und Rohstoffknappheit Trotz sichtbarem Optimismus klagen die Unternehmen verstärkt über den zunehmenden Fachkräftemangel. So finden drei von vier befragten Unternehmen keine geeigneten Bewerber für offene Stellen. Dennoch plant ein Viertel von ihnen, bis Jahresende neue Mitarbeiter*innen aufzunehmen. „Das Potenzial für einen weiteren Personalausbau ist bei der Mehrheit unserer Betriebe vorhanden, jedoch fehlen immer mehr Fachkräfte. Sowohl die Interessenvertretung als auch die Mitgliedsbetriebe setzen hier Maßnahmen, um einerseits das Berufsbild Betonfertigungstechniker für junge Menschen zusätzlich zu attraktiveren und andererseits betriebsinterne Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten auszubauen“, kommentiert Franz Josef Eder.
Eine weitere Wachstumsbremse für die Branche ist der aktuelle Rohstoffmangel. Jedes zweite Unternehmen meldet hier eine spürbare Beeinträchtigung bei einem Großteil der aktuellen Aufträge, die durch die Knappheit der Rohstoffe und die damit verbundenen Preissteigerungen entsteht. Fast jeder Betrieb (97 Prozent) rechnet hier mit Teuerungen entlang der ganzen Lieferkette, knapp 70 Prozent gehen gleichzeitig von einer Verlangsamung der Produktionszeiten als Folge des Rohstoffmangels aus.
Gleichbehandlung von Baustoffen gefordert Auch der positive Wachstumstrend in Richtung Fertigteilbauweise setzt sich in Unternehmen fort: So denken sogar 95 Prozent der Befragten, dass Marktanteile von Betonfertigteilen im Hochbaubereich in Zukunft steigen werden. Ein weiterer dominierender Trend für die Unternehmen ist die CO2-Reduktion bei allen Produktions-, Transport- und Montageprozessen. „Wir sehen, dass die Verringerung des CO2-Fußabdrucks zusammen mit Recycling und Digitalisierung die zentralen Herausforderungen für die Beton- und Fertigteilindustrie in nächster Zeit sind. Diese Herausforderung nehmen wir an, zusammen mit der Zementbranche sind wir auf einem guten Weg, möglichst CO2-neutral zu produzieren“, so Thomas Mühl. Gerade deshalb wird eine Gleichbehandlung von Baustoffen und Bauweisen gefordert. „Die einseitige Förderung des Baustoffs Holz entbehrt jeder objektiven Grundlage und wirkt hochgradig wettbewerbsverzerrend“, so Eder abschließend.
Presseinformation
VÖB Konjunkturbarometer: Starkes Umsatzwachstum und drohender Rohstoffmangel dominieren die Baubranche
Die österreichische Beton- und Fertigteilindustrie hat im ersten Halbjahr 2021 beim Umsatz kräftig zugelegt. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer hervor, das im Auftrag des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) halbjährlich durchgeführt wird. Drei von vier befragten Unternehmen meldeten einen steigenden Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür waren vor allem die Auftragslage im Wohn- und Gewerbe- bzw. Industriebau. Die Branche sieht dem zweiten Halbjahr 2021 mit deutlichem Optimismus entgegen, fast 60 Prozent der Unternehmen rechnen hier weiterhin mit steigenden Umsätzen. „Trotz positiver Entwicklungen ist die Perspektive für die heimische Baubranche nicht ganz ungetrübt: Vor allem der Rohstoff- und Fachkräftemangel könnten sich negativ auf die Entwicklung im zweiten Halbjahr auswirken“, warnt Franz Josef Eder, VÖB Präsident. Von der Politik gefordert wird hingegen eine Gleichbehandlung von Baustoffen und Bauweisen.
Die österreichische Beton- und Fertigteilindustrie meldet eine positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2021. 75 Prozent der befragten Unternehmen verzeichneten Umsatzsteigerungen im Vergleich zu 2020, im Durchschnitt stieg der Umsatz um rund 21 Prozent. Bei 20 Prozent der Befragten ist der Umsatz auf Vorjahresniveau geblieben. „Unsere Branche konnte die Rückgänge aus dem ersten Corona-Jahr, die vor allem durch den Frühlings-Lockdown entstanden sind, erfolgreich kompensieren. Die Umsatzsteigerungen aus diesem Jahr sind in erster Linie auf die Gewinnung neuer Kund*innen sowie auf den Ausbau der eigenen Kapazitäten in Unternehmen zurückzuführen. Auch die Investitionsprämie der Regierung trägt momentan zu einem regelrechten Bauboom bei“, so VÖB Präsident Franz Josef Eder. Der Wachstumsmotor der Branche war auch diesmal der Wohnbau mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 21 Prozent, gefolgt von Gewerbe- und Industriebau mit 15 Prozent. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres stieg der Bürobau um 12 und der Tief- und Straßenbau um 8 Prozent.
Starker Optimismus für 2021
Die durchaus positive wirtschaftliche Lage wirkt sich auch auf die VÖB Betriebe aus. Ganze 80 Prozent von ihnen rechnen mit einem „sehr“ oder „eher zufriedenstellenden“ zweiten Halbjahr 2021, knapp 60 Prozent der Befragten gehen dabei von einem steigenden Umsatz bis Jahresende aus. „Die Gründe für den Optimismus in der Branche sind in erster Linie auf eine gute Auftragslage zurückzuführen. Neun von zehn befragten Unternehmen bestätigen diesen Trend“, sagt Thomas Mühl, VÖB Geschäftsführer.
Die heurige wirtschaftliche Entwicklung für die gesamte Baubranche ist ebenfalls von Optimismus gekennzeichnet. 85 Prozent der befragten Unternehmen schätzen diese als „sehr“ bzw. „eher zufriedenstellend“ ein, knapp 70 Prozent von ihnen rechnen mit steigenden Umsätzen in der gesamten Branche.
Wachstumsbremsen: Fachkräftemangel und Rohstoffknappheit
Trotz sichtbarem Optimismus klagen die Unternehmen verstärkt über den zunehmenden Fachkräftemangel. So finden drei von vier befragten Unternehmen keine geeigneten Bewerber für offene Stellen. Dennoch plant ein Viertel von ihnen, bis Jahresende neue Mitarbeiter*innen aufzunehmen. „Das Potenzial für einen weiteren Personalausbau ist bei der Mehrheit unserer Betriebe vorhanden, jedoch fehlen immer mehr Fachkräfte. Sowohl die Interessenvertretung als auch die Mitgliedsbetriebe setzen hier Maßnahmen, um einerseits das Berufsbild Betonfertigungstechniker für junge Menschen zusätzlich zu attraktiveren und andererseits betriebsinterne Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten auszubauen“, kommentiert Franz Josef Eder.
Eine weitere Wachstumsbremse für die Branche ist der aktuelle Rohstoffmangel. Jedes zweite Unternehmen meldet hier eine spürbare Beeinträchtigung bei einem Großteil der aktuellen Aufträge, die durch die Knappheit der Rohstoffe und die damit verbundenen Preissteigerungen entsteht. Fast jeder Betrieb (97 Prozent) rechnet hier mit Teuerungen entlang der ganzen Lieferkette, knapp 70 Prozent gehen gleichzeitig von einer Verlangsamung der Produktionszeiten als Folge des Rohstoffmangels aus.
Gleichbehandlung von Baustoffen gefordert
Auch der positive Wachstumstrend in Richtung Fertigteilbauweise setzt sich in Unternehmen fort: So denken sogar 95 Prozent der Befragten, dass Marktanteile von Betonfertigteilen im Hochbaubereich in Zukunft steigen werden. Ein weiterer dominierender Trend für die Unternehmen ist die CO2-Reduktion bei allen Produktions-, Transport- und Montageprozessen. „Wir sehen, dass die Verringerung des CO2-Fußabdrucks zusammen mit Recycling und Digitalisierung die zentralen Herausforderungen für die Beton- und Fertigteilindustrie in nächster Zeit sind. Diese Herausforderung nehmen wir an, zusammen mit der Zementbranche sind wir auf einem guten Weg, möglichst CO2-neutral zu produzieren“, so Thomas Mühl. Gerade deshalb wird eine Gleichbehandlung von Baustoffen und Bauweisen gefordert. „Die einseitige Förderung des Baustoffs Holz entbehrt jeder objektiven Grundlage und wirkt hochgradig wettbewerbsverzerrend“, so Eder abschließend.
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