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Betonkonstruktionen im Härtetest

 

Was haben die Kuppel des Pantheons in Rom, die Sagrada Familia in Barcelona oder die Europabrücke bei Innsbruck gemeinsam? Den Baustoff Beton, der extrem langlebig, vielseitig einsetzbar und nicht brennbar ist. Ein architektonisches Beispiel aus Südkalifornien zeigt, wie im Falle eines Brandes Gebäude und Menschenleben durch Betonfertigteilbauten wirksam geschützt werden können.

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In den Vereinigten Staaten werden über 90 Prozent aller Häuser aus Holz errichtet. Dies sei geschichtlich bedingt, sagt Andrea Frangi, Professor an der ETH Zürich. „Die nordamerikanische Baukultur ist seit vielen Jahrhunderten stark vom Holzbau geprägt und damit für viele Bevölkerungsschichten völlig normal.“ Dies belegen auch aktuelle Zahlen: Laut der National Association of Home Builders hatten 93 Prozent der im Jahr 2023 gebauten Häuser in den USA eine Holzrahmenkonstruktion, rund sieben Prozent einen Betonrahmen und weniger als ein halbes Prozent einen Stahlrahmen. Und diese Holzbautradition rächt sich nun auf fatale Weise. Denn im vergangenen Jänner haben im Großraum Los Angeles fünf gleichzeitig wütende Waldbrände – angefacht durch extrem starke Winde und ungewöhnlich trockene Bedingungen – mehr als 16.200 Gebäude zerstört oder beschädigt. Weil der menschengemachte Klimawandel die Anzahl der Brandkatastrophen häufiger, heißer und großflächiger macht, rückt nun die Frage nach der Widerstandsfähigkeit von Gebäuden gegen Feuer zunehmend in den Mittelpunkt.

Wie innovative Architektur Brandschutz mit Nachhaltigkeit verbindet

So beschloss ein vom Norweger Casper Mork-Ulnes gegründetes Architekturbüro mit Niederlassungen in San Francisco und Oslo ein nachhaltiges Gebäude zu entwerfen, dessen feuerfeste und -beständige Materialien bei künftigen Bränden einen besseren Schutz bieten sollten. „Frame House“ nannten die Architekten dieses im kalifornischen Sonoma als zweistöckige Betonstruktur erbaute und auf einem dreidimensionalen Raster basierenden Gebäude, dessen offener Grundriss durch raumhohe Verglasungen viel kreativen Gestaltungsspielraum ermöglicht. Um hohen Temperaturen standhalten zu können, wurden das Dach sowie die Brandschutzfenster des Hauses mit Metall verkleidet. Die eingesetzten feuerbeständigen Betonfertigbauteile erfüllten dabei die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse REI 90 und müssen daher mindestens 90 Minuten bei Brandbedingungen funktionstüchtig bleiben. Um horizontalen und vertikalen Lasten im Fall eines Brandes Widerstand leisten zu können, griffen die Mork-Ulnes Architekten auf Schubwände in Form einer Reihe verstärkter Betonfertigrahmen zurück. Diese wurden zusätzlich mit Zedernholz verkleidet, um dem Gebäude einen natürlichen Charakter zu verleihen und eine weitere Verbindung zwischen innen und außen zu schaffen.

Brandschutztechnische Vorteile von Beton

Beton ist bekanntlich ein nicht brenn- und entzündbarer Baustoff der Klasse A1, der sich sehr beständig gegen Schwelbrände zeigt, die hohe Temperaturen erreichen und Brände immer wieder entfachen können. Zudem gibt Beton keine brennbaren Teilchen ab, die eine Ausbreitung des Brandes beschleunigen könnten. Ebenso ermöglicht seine Unempfindlichkeit gegen Löschwasser in den meisten Fällen eine Instandsetzung und Weiternutzung des Gebäudes.

Beitragsbild: Frame House (c) Bruce Damonte

INFOBOX

Umfassender Brandschutz durch Betonbauweise

- Der Baustoff Beton ist nicht brennbar (Klasse A1) und trägt deshalb nicht zur Brandlast bei
- Er bildet keinen Rauch, setzt keine toxischen Gase frei und bietet Schutz gegen das Ausbreiten des Brandes
- Aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit bleibt seine Festigkeit während eines Brandes weitgehend erhalten
- Tragende Betonbauteile behalten ihre Funktion über einen langen Zeitraum und es gibt keine abschmelzenden Teile
- Beton schafft wirksame Brandabschnittsbegrenzungen und lässt sich nach einem Brand leicht ausbessern
- Betonkonstruktionen erfüllen alle nationalen und europäischen Brandschutzanforderungen
- Beton schützt Leben, Sachwerte und Umwelt und erhöht die Sicherheit von Bewohnern und Löschkräften

 

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