Beton- und Fertigteilwerke fordern klare Regeln für die Wertschöpfungskette im Bau
Wien, am 27. März 2020. Nachdem bereits letzte Woche die Produktion in den meisten Beton- und Fertigteilwerken in Österreich heruntergefahren wurde, herrscht dort eine zwar geordnete, aber durchaus angespannte Situation, heißt es aus dem Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB). Das aktuelle Fehlen einer einheitlichen Linie für den Baustellenbetrieb in Österreich sorgt für eine zunehmende Verunsicherung in den Betrieben. „In dieser Situation müssen klare Regeln für die gesamte Wertschöpfungskette im Baubereich definiert werden“, fordert VÖB Präsident Franz Josef Eder. Auch die Frage der Rechtssicherheit für zahlreiche Baustellenverzögerungen sei immer noch offen, was für viele Unternehmen einen enormen wirtschaftlichen Schaden bedeuten kann – auch in der Zeit nach der Corona-Krise.
„Die österreichische Beton- und Fertigteilbranche hat bereits größtenteils alle notwendigen betrieblichen Maßnahmen gesetzt, um die Arbeitsplätze in der Branche sicherzustellen. Das Kurzarbeitsmodell der Bundesregierung hat sich für einen Großteil unserer Betriebe als wirkungsvolle Maßnahme während der Corona-Krise gezeigt“, sagt VÖB Präsident Franz Josef Eder. Darüber hinaus funktioniert die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit mit Betriebsräten hervorragend. Mit Sorge wird hingegen die Tendenz mancher Akteure beobachtet, das eigene Risiko auf Kosten von Kunden bzw. Lieferanten zu minimieren. „Es ist aus der Sicht der Branche notwendig, einen partnerschaftlichen Zugang zwischen allen Akteuren in den Vordergrund zu stellen, um so die Folgen der Krise möglichst schnell und ohne nachhaltige Folgen zu überwinden. Diese Partnerschaft muss auch in den einzelnen Betrieben zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern gelebt werden“, so Hannes Kronthaler, Vorstandsmitglied des VÖB und Geschäftsführer der Ing. Hans Lang GmbH in Terfens in Tirol. Rechtssicherheit gewährleisten
Dass bisher keine Einigung zwischen der Gewerkschaft Holz-Bau und dem Bundesministerium für Gesundheit über eine einheitliche Linie für den Baustellenbetrieb in Österreich erzielt wurde, hat negative Auswirkungen auf die Beton- und Fertigteilbranche. „Derzeit haben vor allem größere Bauunternehmen ihre Baustellen im ganzen Land geschlossen, kleinere Baufirmen führen hingegen die Baustellen zum Teil lokal weiter. Dies führt zu massiven Verunsicherungen, sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Zulieferbetrieben“, stellt VÖB Präsident Eder fest und fordert unterdessen eine klare Regelung für die gesamte Wertschöpfungskette im Bau, damit die Betriebe wenigstens ein Mindestmaß an Planbarkeit wiederherstellen können. „Unsere Kapazitäten sind für jeden realistischen Bedarf ausgelegt. Vorsorgliche Bestellungen mit illusorischen Lieferterminen blockieren die Lagerkapazitäten und logistischen Einrichtungen der Werke. Auch sogenannte Hamsterbestellungen bringen niemandem etwas und schaden neben den Lieferanten auch den Kunden“, so Eder weiter.
Aus der Sicht des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke muss vor allem eine Rechtssicherheit bei Baustellenverzögerungen und daraus folgenden Pönalforderungen gewährleistet werden. „Gerade bei Baustellen mit längeren Produktionsvorlaufzeiten können die Verzögerungen oft erst Wochen oder Monate nach der Corona-Krise auftreten. Auch aus diesem Grund prüft man in unseren Unternehmen derzeit die Möglichkeit einer verminderten Produktion für Baustellen, die nicht eingestellt werden können, oder zur Nahversorgung kleinerer Bauvorhaben. Hier sind die flexiblen Instrumente der Kurzarbeitsregelungen sehr hilfreich. Selbstverständlich sind dabei Sicherheitsvorkehrungen wie getrennte Schichten und die Einhaltung der Sicherheitsabstände wichtige Aspekte“, so Hannes Kronthaler.
Grenzschließungen als Stressfaktor Durch teilweise unklar kommunizierte und unkoordinierte Grenzschließungen in den letzten Tagen wurde die heimische Wirtschaft außerdem einem zusätzlichen Stressfaktor ausgesetzt. Das betrifft vor allem den freien Warenverkehr, in dem auch derzeit noch funktionstüchtige Lieferketten unterbrochen wurden. „So sind große Teile der Versorgung mit Baustahl in Österreich von Lieferungen aus den Nachbarländern, hier konkret aus Italien, betroffen. Betroffen sind auch zahlreiche Arbeitskräfte im Bauwesen, die aus den Nachbarländern kommen und plötzlich nicht mehr ein- und ausreisen können. Hier brauchen wir eine koordinierte Vorgehensweise aller EU-Mitgliedsstaaten, um zumindest diesen Stressfaktor zu minimieren“, appelliert VÖB Präsident Franz Josef Eder.
Corona-Krise:
Beton- und Fertigteilwerke fordern klare Regeln für die Wertschöpfungskette im Bau
Wien, am 27. März 2020. Nachdem bereits letzte Woche die Produktion in den meisten Beton- und Fertigteilwerken in Österreich heruntergefahren wurde, herrscht dort eine zwar geordnete, aber durchaus angespannte Situation, heißt es aus dem Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB). Das aktuelle Fehlen einer einheitlichen Linie für den Baustellenbetrieb in Österreich sorgt für eine zunehmende Verunsicherung in den Betrieben. „In dieser Situation müssen klare Regeln für die gesamte Wertschöpfungskette im Baubereich definiert werden“, fordert VÖB Präsident Franz Josef Eder. Auch die Frage der Rechtssicherheit für zahlreiche Baustellenverzögerungen sei immer noch offen, was für viele Unternehmen einen enormen wirtschaftlichen Schaden bedeuten kann – auch in der Zeit nach der Corona-Krise.
„Die österreichische Beton- und Fertigteilbranche hat bereits größtenteils alle notwendigen betrieblichen Maßnahmen gesetzt, um die Arbeitsplätze in der Branche sicherzustellen. Das Kurzarbeitsmodell der Bundesregierung hat sich für einen Großteil unserer Betriebe als wirkungsvolle Maßnahme während der Corona-Krise gezeigt“, sagt VÖB Präsident Franz Josef Eder. Darüber hinaus funktioniert die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit mit Betriebsräten hervorragend. Mit Sorge wird hingegen die Tendenz mancher Akteure beobachtet, das eigene Risiko auf Kosten von Kunden bzw. Lieferanten zu minimieren. „Es ist aus der Sicht der Branche notwendig, einen partnerschaftlichen Zugang zwischen allen Akteuren in den Vordergrund zu stellen, um so die Folgen der Krise möglichst schnell und ohne nachhaltige Folgen zu überwinden. Diese Partnerschaft muss auch in den einzelnen Betrieben zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern gelebt werden“, so Hannes Kronthaler, Vorstandsmitglied des VÖB und Geschäftsführer der Ing. Hans Lang GmbH in Terfens in Tirol.
Rechtssicherheit gewährleisten
Dass bisher keine Einigung zwischen der Gewerkschaft Holz-Bau und dem Bundesministerium für Gesundheit über eine einheitliche Linie für den Baustellenbetrieb in Österreich erzielt wurde, hat negative Auswirkungen auf die Beton- und Fertigteilbranche. „Derzeit haben vor allem größere Bauunternehmen ihre Baustellen im ganzen Land geschlossen, kleinere Baufirmen führen hingegen die Baustellen zum Teil lokal weiter. Dies führt zu massiven Verunsicherungen, sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Zulieferbetrieben“, stellt VÖB Präsident Eder fest und fordert unterdessen eine klare Regelung für die gesamte Wertschöpfungskette im Bau, damit die Betriebe wenigstens ein Mindestmaß an Planbarkeit wiederherstellen können. „Unsere Kapazitäten sind für jeden realistischen Bedarf ausgelegt. Vorsorgliche Bestellungen mit illusorischen Lieferterminen blockieren die Lagerkapazitäten und logistischen Einrichtungen der Werke. Auch sogenannte Hamsterbestellungen bringen niemandem etwas und schaden neben den Lieferanten auch den Kunden“, so Eder weiter.
Aus der Sicht des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke muss vor allem eine Rechtssicherheit bei Baustellenverzögerungen und daraus folgenden Pönalforderungen gewährleistet werden. „Gerade bei Baustellen mit längeren Produktionsvorlaufzeiten können die Verzögerungen oft erst Wochen oder Monate nach der Corona-Krise auftreten. Auch aus diesem Grund prüft man in unseren Unternehmen derzeit die Möglichkeit einer verminderten Produktion für Baustellen, die nicht eingestellt werden können, oder zur Nahversorgung kleinerer Bauvorhaben. Hier sind die flexiblen Instrumente der Kurzarbeitsregelungen sehr hilfreich. Selbstverständlich sind dabei Sicherheitsvorkehrungen wie getrennte Schichten und die Einhaltung der Sicherheitsabstände wichtige Aspekte“, so Hannes Kronthaler.
Grenzschließungen als Stressfaktor
Durch teilweise unklar kommunizierte und unkoordinierte Grenzschließungen in den letzten Tagen wurde die heimische Wirtschaft außerdem einem zusätzlichen Stressfaktor ausgesetzt. Das betrifft vor allem den freien Warenverkehr, in dem auch derzeit noch funktionstüchtige Lieferketten unterbrochen wurden. „So sind große Teile der Versorgung mit Baustahl in Österreich von Lieferungen aus den Nachbarländern, hier konkret aus Italien, betroffen. Betroffen sind auch zahlreiche Arbeitskräfte im Bauwesen, die aus den Nachbarländern kommen und plötzlich nicht mehr ein- und ausreisen können. Hier brauchen wir eine koordinierte Vorgehensweise aller EU-Mitgliedsstaaten, um zumindest diesen Stressfaktor zu minimieren“, appelliert VÖB Präsident Franz Josef Eder.
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